29. Februar 2024
Zwei Ikonen der Kunstwelt und Populärkultur in einer Ausstellung vereint
Das Museum Brandhorst präsentiert „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life.”
Andy Warhol (1928-1987) und Keith Haring (1958-1990) zählen zu den einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Sie revolutionierten die etablierten Vorstellungen von Kunst und ihrer Verbreitung. Warhols poppige Bilder oder Harings tanzende Figuren sind in Werbung, Mode, Musik, und Film bis heute allgegenwärtig. Von 28. Juni 2024 bis 26. Januar 2025 präsentiert das Museum Brandhorst in München „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“. Im Fokus der ersten großen institutionellen Ausstellung weltweit stehen die Freundschaft und kreative Zusammenarbeit zwischen den beiden Pop-Ikonen – mit zahlreichen Einblicken in die florierende New Yorker Kunst- und Clubbing-Szene der 1980er-Jahre. Über 120 Werke von Warhol und Haring, darunter Film- und Fotoaufnahmen, überraschende Kollaborationen sowie von den Künstlern entworfene Poster, Schallplatten und Alltagsgegenstände, zeigen ihre visuellen Streifzüge durch Werbung, Mode sowie Musik und bezeugen ihre Faszination für die populäre Massenkultur.
Andy Warhol und Keith Haring gelten als „Social Butterflys“ und (Selbst-) Vermarktungsgenies. Mit ihrer Kunst analysierten und durchdrangen sie die westliche Konsumgesellschaft. Im pulsierenden New York der 1980er, der Zeit von MTV, Disco, New Wave und Graffiti, treffen Andy Warhol und Keith Haring zum ersten Mal aufeinander. Trotz großem Altersunterschied und unterschiedlichen Stilen werden die beiden Künstler Freunde und Weggefährten. Warhol, der „Pops of Pops“, ist damals für den aufstrebenden Haring ein inspirierendes Vorbild. Haring wiederum wird für Warhol zum Visionär, der, wie er, die Grenzen der Kunst ständig neu definiert.
Die Ausstellung „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life” präsentiert im Museum Brandhorst auf rund 1.000 Quadratmetern etwa 120 Werke der beiden Künstler. Thematisch gegliedert, spürt die Ausstellung der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Warhol und Haring nach, zeigt die Parallelen in ihrem Selbstverständnis und Arbeitsethos. Die Auseinandersetzung der beiden mit wichtigen gesellschaftlichen und politischen Themen könnte zeitgemäßer nicht sein: Kunst & Politik, Aktivismus, Nachtleben, Celebrity-Kultur, diverse, queere Communities und Sexualität, Tod & Religion stehen im Fokus der Schau. Der Titel der Ausstellung ist dem Motto von Harings legendären Geburtstagsfeiern entlehnt. „Party of Life“ erzählt von Hedonismus, Erfolg und Gemeinschaftlichkeit, aber auch von Vergänglichkeit, gesellschaftlicher Repression und HIV.
Während Warhol in den 1950er-Jahren als Werbeillustrator und Zeichner für Glamour, Vogue oder Harper’s Bazaar arbeitete, vervielfachte er in den 1960er-Jahren mit seinen unverkennbaren Siebdruckbildern Porträts von Prominenten, Cola-Flaschen, Suppendosen und Geldscheinen. In den 1980er-Jahren konzipierte er Fernsehsendungen wie „Andy Warhol’s Fifteen Minutes“ für MTV, in denen er die Kulturszene der Zeit in Talkshow-Formaten vorstellte. Haring dagegen besetzte ab 1981 mit seinen „Subway Drawings“ die ungenutzten Werbeflächen der New Yorker U-Bahn, engagierte sich politisch gegen Rassismus, Homophobie und Drogensucht und eröffnete 1986 seinen ersten Pop Shop in New York. Beide Künstler setzten sich dem vorherrschenden elitären Kunstbegriff entgegen und agierten außerhalb institutioneller Räume. Warhol und Haring fanden im Alltäglichen und Politischen künstlerische Inspiration – von der Suppendose bis hin zur Plakatkampagne. Sie überwanden die traditionellen Grenzen der Kunst und machten sie und ihre Botschaften zugänglich für so viele Menschen wie möglich. Ihre Werke genießen bis heute Kultstatus.
Das Museum Brandhorst in München hat sich seit der Eröffnung 2009 als Standort für zeitgenössische Kunst fest in Deutschland etabliert. Hinter der spektakulären Fassade zeigt das Museum Kunst von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart und beeindruckt mit der größten Sammlung von Werken Andy Warhols in Europa. Weitere Informationen unter: www.museum-brandhorst.de.
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